Oft nehmen wir die Schönheit der Natur als selbstverständlich hin. Wir reisen an Orte wo es uns gefällt und wir uns wohlfühlen. Oder halten während der Fahrt an um die unmittelbare Gegend entlang der Strecke zu erkunden. Meist fehlt uns jedoch ein Bezug zur Umgebung und betrachten sie oft nur oberflächlich während so manches für viele „untouchable“ ist.
Anders jedoch erging es mir vor ein paar Tagen an dem auch das Bild „untouchable“ entstand. Etwas ausserhalb von Agadir/Marokko, während eines kleinen Roadtrips mit meiner Freundin veranlasste mich dieser Regenbogen mit seinen wundervollen und kräftigen Farben zum anhalten. Ich packte die Kamera und suchte etwas abseits der Straße nach einer Perspektive um das Farbenspiel festzuhalten. Zwischen den Arganbäumen hindurch sah ich, am sonst kargen und trockenen Boden, etwas glitzern. Ein paar Schritte weiter stand ich vor dem See im Bild. Bis hierher ist die Geschichte äußerst unspektakulär. Nicht jedoch, wenn man miterlebt hat was sich in den Tagen zuvor wettermäßig abgespielt hat.
Die Überschrift „untouchable“ bezieht sich nicht auf das Farbenspiel am Himmel. Viel mehr betitle ich damit den kleinen See im Vordergrund, der eigentlich nicht existiert und somit „unberührbar“, „unbekreifbar“ – eben „untouchable“ ist. In den letzten Tagen hatte die Region um Agadir den stärksten Niederschlag seit 5 Jahren. Dabei haben sich unzählige kleine Seen und größer Pfützen gebildet. Die Natur genießt das dringend benötigte Wasser. Die Blätter der Arganbäume erstrahlen in satten grün, Gras beginnt zu wachsen und Sträucher richten sich auf.
Die Einheimischen freuen sich trotz zahlreicher Überschwemmungen und Murenabgänge über den nassen Seegen von oben. Die Wasserspeicher sind niedrig. Das Versorgungswasser wird seit Monaten rationiert und das Leben ist noch eingeschränkter also ohne hin schon. Vielleicht gibt es bald zu jeder Tages- und Nachtzeit uneingeschränkten Zugang.
FAZIT
Als Mitteleuropäer denkt man sich selten über das kostbare Gut Wasser nach. Obwohl die Einschränkungen doch noch eher human sind, muß/darf ich erleben was es heißt, täglich auf den Wasserverbrauch zu achten und nur zu bestimmten Tageszeiten Wasser zu verbrauchen.
FAKTENCHECK
Der Stausee Abdelmoumen – 4. größte Wasserspeicher in der Region Souss-Massa-Drà – war zuletzt vor 10 Jahren voll. Niedrigster Wasserstand (1,3%) im Oktober 2020. Vor den Regenfällen in den letzten Tagen war der Speicher nur mehr zu 9% gefüllt. Jetzt, nach dem Unwetter sind es 35%.